Bei der Bekämpfung des Klimawandels denkt man vielleicht nicht gleich an Gebäude. Sollte man aber eigentlich. Denn fast ein Drittel unseres Energieverbrauchs entfällt auf den Bau und den laufenden Betrieb.
Entsprechend gibt es bei ineffizienten Altbauten ebenso wie bei Neubauten ein riesiges Potenzial. In einem Projekt namens „Die Gebäude hinter den Daten“ haben wir bewertet, welche direkten, indirekten und langfristigen Auswirkungen die Integration von Edge, einem KI-Steuerungssystem zur Senkung von Gebäudeemissionen, hat.
Das Projekt „Die Gebäude hinter den Daten“ – was ist das?
In Zusammenarbeit mit Ericsson und The Carbon Trust sammelten wir anonymisierte Daten von 356 Gebäuden, um zu messen, wie effektiv die Implementierung eines KI-Steuerungstools – in diesem Fall Edge – bei der Optimierung von Gebäuden sein kann.
Ericsson stellt die 5G-Infrastruktur zur Verfügung, die eine zuverlässige Datenübertragung ermöglicht. Edge, unsere Software für das Energiemanagement, nutzt KI zur Feinabstimmung des Energieverbrauchs in Gebäuden.
Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden in der Studie die Auswirkungen auf Gebäude in Finnland und Schweden untersucht. Insgesamt wurde eine Fläche von 1,5 Millionen qm einbezogen.
Ergebnis: klar positiver Effekt
Dieses Projekt hat sich eingehend mit den Effekten von Edge AI auseinandergesetzt. Als eine der ersten ihrer Art orientierte sich die Studie von The Carbon Trust an der ITU-T-Norm L.1480.
Fakten:
Für die Integration von Edge ergab die Studie eine ganz klar positive Nettobilanz. Die größten Gewinne ließen sich bei älteren Gebäuden erzielen, die nicht kürzlich energetisch modernisiert wurden. Bei diesen Gebäuden zeigten sich die meisten Verbesserungen, da unsere KI Ineffizienzen sofort beheben konnte.

Fakten:
Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse:
- Durchschnittliche Energieeinsparungen: 7 %, hauptsächlich durch optimiertes Heizen.
- Eingesparte Energie: 17,3 Millionen kWh.
- Vermiedenes CO2: Etwa 1 Kilotonne (kt) CO₂-Emissionen.
- Effektivität: Die Lösungen sind nicht nur effektiv, sie sind auch skalierbar. Die Skalierung von 356 Gebäuden auf über 7.000 Immobilien läuft bereits.
Möchten Sie noch tiefer in die Materie eintauchen? Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
„Durch diesen standardisierte Ansatz sind wir in der Lage, negative und positive Emissionsauswirkungen einer bestimmten Technologie zu bewerten. Es ist wichtig, alles zu berücksichtigen, von der Herstellung bis zu den betrieblichen Vorteilen des Systems.“
Erfolgsgeschichten aus der Praxis – Integration von Edge
Victoriahem erreicht Umweltziele
Die Immobiliengesellschaft Victoriahem verwaltet Gebäude in ganz Schweden und nutzt Edge, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
- Bis Ende 2024 hatte Victoriahem die zugekaufte Energie im Vergleich zu 2015 um 26 % reduziert und nähert sich damit ihrem Ziel von 30 % bis 2030.
- Edge ermöglicht eine präzise Energieüberwachung und hilft den Benutzern, fundierte Entscheidungen über Nachrüstungen und andere Modernisierungsmaßnahmen zu treffen. Darüber hinaus wird die Lösung für verschiedene Bereiche der CSRD-Berichterstattung genutzt.
Jyväskylä auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Wohnbaugesellschaft Jyväskylä (JVA) in Finnland arbeitet auf das ehrgeizige Ziel der Stadt hin, bis 2030 CO2-Neutralität zu erreichen. Hierzu greift sie auf Edge AI als Steuerungslösung zurück.
- 150 der von der JVA verwalteten Gebäude sind inzwischen mit Edge ausgestattet, wodurch der Energieverbrauch seit 2016 um 10 % zurückging.
- Die Technologie gewährleistet Echtzeitüberwachung, Fernverwaltung und schnellere Reaktion auf Ineffizienzen. Hierdurch reduzierten sich die Emissionen der Fernwärmesysteme und die Betriebskosten sanken.
- Die JVA setzt Edge vor allem ein, um die Entscheidungsfindung zu optimieren: ob zur Auswahl von Sanierungsprojekten oder beim Umgang mit saisonalen Energieschwankungen.
Was wir hieraus lernen können
Verglichen mit herkömmlichen Methoden zur Senkung des Energieverbrauchs in Gebäuden bietet die Technologie eine schnelle, einfache und kosteneffiziente Möglichkeit zur Emissionssenkung.
„Wenn wir zügig handeln, um die Emissionen zu senken und die Dekarbonisierung zu beschleunigen, haben wir immer noch eine Chance, den Auswirkungen bei Überschreitung der 1,5 °C-Grenze entgegenzuwirken. Aber die Uhr tickt.“
Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Projekt ist eindeutig: Wir haben bereits die Werkzeuge, um etwas zu verändern. Jetzt braucht es Entschlossenheit und gemeinsames Handeln, um diese Lösungen weltweit zu verbreiten.
Fallstudie:
Möchten Sie mehr über unsere offenen Gebäudeautomatisierungssysteme erfahren?