Integrierte Lösungen stärken die digitale Transformation bei Tibrobyggen

Tibrobyggen, eine Unternehmen für sozialen Wohnungsbau im schwedischen Tibro, hat kürzlich sein bisheriges übergreifendes System (SCADA) mit unserem KI-Dienst Edge verbunden. In einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Kiona, Tibrobyggen und dem Integrationspartner Systeminstallation i Varberg AB (SI) wurde diese Integration verwirklicht. Worauf lag das Augenmerk bei diesem Projekt? Die Verschmelzung von Arrigo, der bisherigen SCADA-Plattform von Tibrobyggen, mit Edge – eine nie dagewesene Integration.
  • Filip Lagerlöf

    Marketing

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Aerial view of Tidan in Tibro Municipality
Aerial view of the Tidan area in Tibro. Photo by Jernchar /Wikipedia (Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license)

Tibrobyggen, eine Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau in Tibro, hat ein bahnbrechendes Projekt zur Digitalisierung und Implementierung von technischen Gebäudesystemen verwirklicht: Hierbei wurde das bisherige übergreifende System (SCADA) des Unternehmens mit unserem KI-Dienst Edge verbunden.

Tibrobyggen

Tibrobyggen ist ein gemeinnütziges Wohnungsbauunternehmen. Eigentümerin ist die Gemeinde Tibro. Seit 1965 setzt sich die Wohnbaugesellschaft für die Bereitstellung von optimalem Wohnraum ein – unabhängig von Alter, Einkommen und Bedürfnissen.

Als Ingenieur für Gebäudetechnik und Energie ist Jesper Sjöholm in Tibro für die Integration der verschiedenen Plattformen im Rahmen des Projekts verantwortlich.

Tibrobyggen hatte von Anfang an sehr klare Vorstellungen für sein gebäudetechnisches System: Es sollte nicht um einen Austausch und Neuanschaffungen, sondern vielmehr um die Integration und Koordination gehen.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Projekt zu starten?

Der Digitalisierungsprozess bei Tibrobyggen hat im Januar 2022 begonnen. Wir haben bei null angefangen. Der erste Schritt bestand darin, in allen Wohnungen Raumtemperaturfühler zu installieren, um die Innentemperaturen überwachen und so den Komfort der Mieter gewährleisten zu können. Das war der Ausgangspunkt für die weitere Digitalisierung und weitere Investitionen in die gebäudetechnischen Systeme. 

„Wir wollten an der richtigen Stelle ansetzen: bei unseren Mietern. Deswegen haben wir uns zunächst darauf konzentriert, Wege zu finden, um den Komfort unserer Mieter sicherzustellen. Als das geschafft war, haben wir uns das übergreifende System (SCADA) näher angesehen, um die Kontrolle und Überwachung des technischen Betriebs zu ermöglichen. Hierfür haben wir Arrigo als Plattform gewählt. Im Rahmen der ersten Integration haben wir die Raumtemperaturfühler in den Wohnungen mit Arrigo verbunden. So konnten wir Daten zum Raumklima in den Wohnungen an einem Ort bündeln“, erklärt Jesper Sjöholm.

„Im nächsten Schritt haben wir uns auf die Suche nach einer intelligenteren Steuerung mit KI gemacht, um das Raumklima für unsere Mieter weiter zu optimieren und Energie zu sparen. Eine Bedingung war außerdem, dass sich die Steuerung in unser SCADA integrieren ließ. Wir konnten Edge AI (engl. AI = Artificial Intelligence; dt. KI = Künstliche Intelligenz) problemlos über HBV, die schwedische Einkaufsfunktion für den sozialen Wohnungsbau, erwerben. Das System ist komplett offen und per API integrierbar. Wir haben einfach unseren Integrationspartner SI kontaktiert und uns ans Werk gemacht.“ 

Wir konnten Edge AI problemlos über HBV, die schwedische Einkaufsfunktion für den sozialen Wohnungsbau, erwerben. Das System ist komplett offen und per API integrierbar. Wir haben einfach unseren Integrationspartner SI kontaktiert und uns ans Werk gemacht.

Jesper SjöholmIngenieur für Gebäudetechnik und Energie bei Tibrobyggen

Ein Gebäudetechnik Ökosystem erstellt für Tibrobyggen

„Diese Immobilienverwaltungssysteme und -plattformen sichern uns Transparenz und Kontrolle. Sie stellen uns dynamische Betriebsbilder, Systemwarnungen, umfassende Analysen und Berichte bereit. Durch die Kombination dieser Technologien können wir eine kohärente, intelligente End-to-End-Lösung gestalten. Sie bietet mehr als Energieeffizienz, denn sie sichert unseren Mietern gleichzeitig optimale Wohnbedingungen und erfüllt dabei unsere Nachhaltigkeitsziele“, erklärt Jesper Sjöholm.

Integration von KI mit Edge

„Die Integration von Edge AI in die Arrigo SCADA-Plattform hat wirklich viel für uns bewirkt. Eine intelligentere und präzisere Steuerung sorgt für allem für ein gleichmäßigeres Raumklima, denn die Raumtemperatur wird nach oben und unten begrenzt. So verbessert sich der Komfort für unsere Mieter und wird unabhängiger von Faktoren wie wechselnden Wetterverhältnissen.“

„Bei dem Projekt ging es uns nicht vorrangig darum, Energie zu sparen. Das ist eher ein weiteres Plus. Natürlich achten wir immer auf einen möglichst niedrigen Energieverbrauch. Dabei verlieren wir aber nie unser wichtigstes Ziel aus den Augen – optimalen Komfort für unsere Mieter. In der letzten Zeit sind die Fernwärmekosten stark gestiegen. Edge AI ist ein fantastisches Tool, um hierauf schnell und effizient zu reagieren. Die Integration der Funktion erfolgt komplett digital – ohne Installationen vor Ort. Für mich eine attraktive, zukunftssichere Lösung“, fügt er hinzu.

Tibrobyggen setzt Arrigo und Edge in seinem Gebäudemanagement ein
Foto: Tibrobyggen

Offen, flexibel und unabhängig

„Technisch hatten wir ein übergeordnetes Ziel in diesem Projekt: Wir wollten ein Ökosystem aus verschiedenen Plattformen und Diensten gestalten, das uns die Kontrolle über die technischen Installationen in unseren Immobilien sowie die Möglichkeit der Fernüberwachung und -anpassung bietet. So wollten wir intern eine effiziente, digitale Arbeitsweise verwirklichen. Wir sind ein kleines Unternehmen mit 15 Mitarbeitern. Effizienz in unseren Prozessen und in unserer Arbeitsweise ist deswegen sehr wichtig für uns. Entscheidend ist für uns auch, dass die Lösung zukunftssicher ist, d. h. die gebäudetechnischen Systeme müssen so gestaltet sein, dass sie die Arbeitsweise auch bei wechselnden Mitarbeitern unterstützen – unabhängig davon, wer die Arbeit ausführt. 

Deswegen war es wichtig, die Systeme, die wir bereits haben, zu nutzen und zu integrieren, anstatt sie zu ersetzen und Neuanschaffungen zu machen. Diese Vorgaben haben wir mit Kiona und unserem Integrationspartner SI besprochen. Die Reaktion darauf war sehr positiv.“

Bjarne Johansson, Technischer Leiter bei SI, ist ebenfalls der Meinung, dass die Diskussionen im Rahmen des Projekts von Anfang an wirklich positiv waren.

Systeminstallation i Varberg AB (SI)

SI entwickelt Software und Systeme, die Lösungen für Energieeffizienz und Automatisierung in allen Arten von Gebäuden bereitstellen. Sie finden das Unternehmen in unserer Liste der zertifizierten Kiona-Partner. Systeminstallation i Varberg AB

„Wir freuen uns sehr, zu einem erfolgreichen Projekt beitragen zu können. Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die Integration von Plattformen, um dem Kunden einen Mehrwert zu sichern. SI bietet Dienstleistungen für eine Reihe von Plattformen an. In diesem Fall werden Arrigo und die Lösung von Kiona verwendet, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen“, erklärt Bjarne Johansson.

„Ich war wirklich angenehm überrascht, wie aufgeschlossen alle Beteiligten für die Integration und Anbindung bestehender Systeme waren. Es gab keine Hindernisse, sondern Engagement das Potenzial offener Systeme voll auszuschöpfen. Die „Offenheit von Systemen“, über die in der Branche ständig gesprochen wird, wird wirklich immer greifbarer“, so Jesper Sjöholm.

„Offene, flexible und unabhängige Systeme sind für Kiona eine wichtige Voraussetzung für die gesamte Produktstrategie. Neben der Integration in unsere eigene SCADA-Plattform Web Port sind wir über die Integration mit Arrigo, Citect und anderen SCADA-Plattformen wirklich mehr als glücklich. Derzeit läuft die letzte Phase der Integrationen mit noch weiteren Plattformen. Es fühlt sich wirklich gut an, dass die Integration bei Partnern, Endkunden und Branchenkollegen so gut ankommt“, erklärt Mattias Holm, der bei Kiona für das Projekt verantwortlich war.

Neben der Integration in unsere eigene SCADA-Plattform Web Port sind wir über die Integration mit Arrigo, Citect und anderen SCADA-Plattformen mehr als glücklich. Es fühlt sich wirklich gut an, dass die Integration bei Partnern, Endkunden und Branchenkollegen so gut ankommt.

Mattias HolmKAM bei Kiona

Letzte Frage, Jesper, verglichen mit der Situation vor 5–10 Jahren: Gibt es einen Unterschied bei der Implementierung solcher Projekte? 

„Dazwischen liegen Welten: In den letzten zehn Jahren hat sich wirklich unglaublich viel getan!“ Nehmen wir beispielsweise KI: Heute wird überall darüber gesprochen. Damals war KI neu und noch nicht erprobt. Inzwischen ist KI nicht mehr wegzudenken und wird in vielen Gemeinden standardmäßig eingesetzt.“  

„Ein weiterer Punkt ist die Nutzung offener Systeme. Früher gab es vielleicht eine Paketlösung von einem Anbieter. Heute bestehen ganz andere Anforderungen, Puzzleteile verschiedener Anbieter zu integrieren und zu einer individuelleren Lösung zu kombinieren, die nach den jeweiligen Bedürfnissen und Wünschen gestaltet wird. Offene Systeme bieten mehr Möglichkeiten, können aber auch komplexer sein, weil mehr Puzzleteile zusammengesetzt werden müssen. Deswegen ist es wichtig, eine Strategie zu finden, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist“, so Jesper Sjöholm abschließend.