Bestimmt kennen Sie das Gefühl, in einen Raum mit „dicker Luft“ zu kommen, ziemlich schnell merkt man, dass Luft, genauer gesagt schlechte Luft, Energie und Konzentration rauben kann. Für ein gutes Raumklima ist es mit der Temperaturregelung nicht getan. „Frische Luft“ ohne ungesunde, schädliche Stoffe ist mindestens genauso wichtig.
Als Arbeitgeber oder Gebäudemanager sind Sie dafür verantwortlich, eine sichere Umgebung zu schaffen. Das heißt, dass Sie Vorschriften zum Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern, Mietern und Besuchern einhalten müssen.
Hierzu gehört auch, die richtige Luftqualität sicherzustellen.
Was ist gutes Raumklima?
Für ein gesundes Raumklima sind frische Luft und angemessene Temperaturen entscheidend, außerdem darf es keine schädliche Strahlung geben.
Raumluft ist per Definition verunreinigte Außenluft. Ganz konkret: Was wir in Innenräumen einatmen, ist eine Mischung aus Außenluft und Luftschadstoffen von Baumaterialien, Menschen, Maschinen und anderen Dingen, die in Innenräumen zu finden sind. Wenn es keine Systeme gibt, um diese Stoffe abzuleiten, können sie sich heutzutage, wo die Gebäude gut isoliert sind, in der Luft halten. Der Kern jedes gesunden Raumklimas ist deshalb ein effizientes Belüftungssystem.
Die Folgen schlechter Raumluftqualität
Die häufigste Ursache für schlechte Luftqualität besteht darin, dass die Lüftungsanlage eines Gebäudes alt oder unzureichend gewartet ist.
Durch schlechte Belüftung werden Luftschadstoffe wie Kohlendioxid (CO₂), flüchtige organische Verbindungen (VOCs) und Partikel eingeschlossen, was zu Gesundheitsrisiken und verminderter Produktivität führt. Aus diesem Grund wurde von der Europäischen Union, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen auf internationaler und regionaler Ebene eine Reihe von Regeln und Vorschriften festgelegt.
Anforderungen an die Belüftung und Luftqualität in Gewerbegebäuden:
In verschiedenen Teilen der Welt gelten unterschiedliche Anforderungen an die Belüftung.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Lüftung eines Gebäudes auf die Zahl der Personen, die sich im Gebäude aufhalten, den Verschmutzungsgrad und die Feuchtigkeit in den Räumen abgestimmt sein muss. Verunreinigungen in schädlichen Konzentrationen sind verboten, da hiervon eine Gesundheitsgefahr ausgehen kann.
Eines sollten wir nicht vergessen…
Arbeits- und Mitarbeiterräume müssen so gestaltet und eingerichtet sein, dass sie ein zufriedenstellendes Raumklima gewährleisten. Hierzu gehören Temperatur, Feuchtigkeit, Luftzug und Luftqualität.
- Bereiche, in denen sich Beschäftigte aufhalten, müssen außerdem einen angemessenen Sauerstoffgehalt aufweisen.
- Bei Bedarf müssen Lüftungsanlagen eine Fehlermeldung ausgeben, um die Gesundheit der Angestellten zu gewährleisten.
- Unterirdische Bereiche, in denen der Zutritt erlaubt ist, müssen über eine gute Frischluftversorgung verfügen.
Europäische Richtlinien:
Der europäische Rechtsrahmen oder die Belüftungsrichtlinien betonen die Wichtigkeit eines gesamtheitlichen Ansatzes. Ein entscheidender Aspekt dieser Richtlinien ist die Festlegung der Mindestbelüftungsraten, die erforderlich sind, um gesunde Innenraumumgebungen zu gewährleisten. So schlägt die Richtlinie beispielsweise vor, dass Gewerbegebäude abhängig von der Zahl der Menschen, die sich hierin aufhalten, eine durchschnittliche Belüftungskapazität von 7 l/s pro Person plus 0,7 l/s pro m2 Grundfläche bzw. CO₂-Konzentrationen von 900-1200 ppm aufweisen müssen. (REHVA, 2023).
ASHRAE Standard 62.1: Ein globaler Maßstab
Auch wenn der Fokus auf der EU liegt, ist es lohnenswert, den ASHRAE-Standard 62.1 einzubeziehen, der international als Maßstab dient. Dieser Standard legt die Mindestbelüftungsraten in Gewerbegebäuden fest und schlägt vor, dass die Belüftungsraten, wenn sich Menschen in den Gebäuden aufhalten, niemals unter 4 l/s pro Person liegen sollten, um die Verdünnung von Schadstoffkonzentrationen in Innenräumen sicherzustellen. Für eine gute Raumluftqualität empfiehlt ASHRAE, dass die CO₂-Konzentrationen in Schulen bei höchstens 1000 ppm und in Büros bei höchstens 800 ppm liegen sollten. (ScienceDirect).
Woher wissen Sie, ob Ihre Luftqualität gut genug ist? Wie verbessern Sie sie?
Um die Richtlinien zu erfüllen und ausreichend frische Luft bereitzustellen, sollten Sie Folgendes tun:
- Ermitteln Sie Bereiche, in denen keine natürliche Belüftung (offene Fenster, Türen oder Lüftungsöffnungen) oder mechanische Belüftung (Lüfter oder Kanäle, die Luft von außen einlassen) vorhanden ist.
- Identifizieren Sie Bereiche, in denen es stickig ist oder muffig riecht.
- Führen Sie regelmäßig Inspektionen und Wartung an den HLK-Systemen durch.
- Verwenden Sie Luftqualitätssensoren, um den CO₂-, VOC- und Partikelgehalt zu überwachen. Viele unserer Kunden setzen beispielsweise Airthings-Sensoren ein. (Vorab zertifizierte Geräte).
Die Überwachung von CO₂-Werten, VOCs, Partikeln und Feuchtigkeit kann dazu beitragen, die Gesundheit und Produktivität zu verbessern, und gleichzeitig sicherstellen, dass Ihr HLK-System effizient arbeitet.
Korrekte Daten zeigen Ihnen Verbesserungspotenzial auf. Drahtlose Sensoren können dabei helfen, Probleme mit der Luftqualität anzugehen. Ihre Integration in eine offene Gebäudeautomatisierungssoftware bietet außerdem bessere Einblicke in den allgemeinen Zustand von Gebäuden – und die Luft, die wir atmen.
Neugierig, wie Sie unsere Lösungen nutzen können, um Ihre Luftqualität zu verbessern?