Energiemanagement spielt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine immer größere Rolle. Neue Gesetze und Verordnungen verlangen, dass die Unternehmen aktiv werden - Stichworte sind Energieaudit, GEG § 71a oder EnEfG (Energieeffizienzgesetz). Vor allem durch die anstehenden strukturellen Änderungen in der Energie- und Wärmeversorgung ist es für diese Unternehmen sinnvoll, sich mit ihrem Energieeinsatz zu beschäftigen und ein Energiemanagementsystem (EMS) einzuführen.
Die Stadtwerke Kiel haben dieses bereits vor zehn Jahren erkannt und bieten ihren Kunden seitdem das 24/7 Energiecockpit an. Damit wird der Energieverbrauch für Betriebe transparent und diese ist der erste und wichtigste Schritt zu Energieeffizienz und Energieeinsparungen.
Stadtwerke Kiel auf der Suche nach neuen Services
Wir haben vor mehr als zehn Jahren begonnen, uns Gedanken über zukunftsfähige Angebote und Services zu machen, weil wir gesehen haben, dass der Wettbewerb im reinen Energieverkauf härter wird, die Margen entsprechend geringer und die Anbieter leicht miteinander austauschbar sein werden.
Bei der Suche nach einem geeigneten Energiemanagementsystem war es wichtig, dass der Anbieter sich selbst um das Hosting kümmert. Die Einhaltung der deutschen Datenschutz- und Datensicherheitsvorschriften sind hierbei für ein deutsches Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Dennoch braucht es bei allen formalen Zusagen und Vorgaben auch ein gutes Gefühl. Somit kam eine Datenspeicherung außerhalb der EU (in den USA oder in UK) nicht in Frage. Das Hosting in Norwegen war, auch vor dem Hintergrund der traditionellen Verbundenheit Norddeutschlands mit Skandinavien, für die Stadtwerke Kiel und Ihre Kunden, im Rahmen der White-Label-Lösung des Energinet naheliegend.
“Weitere Anforderungen”, so Arne Wegeleben, “waren eine einfache und leicht verständliche Bedienung des Systems für Praktiker, sowie die Möglichkeit einer schrittweisen Einführung beim Kunden. Mit diesen Anforderungen fiel 2014 die Entscheidung für die Energiemanagement-Software Energinet der Kiona.”
Schritt für Schritt in Energiemanagement einsteigen
Das 24/7 Energiecockpit ermöglicht es, beim Kunden mit dem ersten Schritt, den Daten der Messung am Hauptzähler, anzufangen und danach tiefer in das Energiemanagement einzusteigen. Zu Beginn hilft es den Betrieben, ihre Rechnungen für Strom, Gas, Wärme oder andere Medien auf Plausibilität zu prüfen.
“Die Betriebe müssen sich mit ihrem Energieverbrauch beschäftigen, die gesetzlichen Vorschriften werden in Zukunft -überspitzt ausgedrückt- jeden betreffen, der mehr als einen Mitarbeiter hat”, betont Arne Wegeleben.
- Wie gehen Sie bei einem neuen Kunden vor?
Wir beginnen immer mit den Hauptmessungen. In den nächsten Schritten kommen, soweit notwendig, die Daten der Unterverteilung und der Verbrauch einzelner Filialen, Räume oder Geräte hinzu, die wir in das Energiemanagement aufnehmen. Je mehr Verbrauchsdaten erfasst werden, desto leichter werden Fehler gefunden, wenn ein überhöhter Verbrauch auftritt.
“Auch die Erkenntnis, dass alles so ist, wie es sein soll bzw. wie man es erwartet, ist eine wichtige Erkenntnis, die aus den Auswertungen im Energiecockpit erlangt werden kann”, so Arne Wegeleben.
Mit dem Energiemanagement wird die Entwicklung des Verbrauchs sicht- und vergleichbar. So lassen sich Energierechnungen gut vergleichen und die Suche nach Fehlern wird leichter. Um Einsparungen zu erzielen oder Fehler aufzudecken, ist es wichtig, dass sich vor Ort jemand für das Thema verantwortlich fühlt. Diese Person kann die Daten bewerten und entsprechende Lösungen suchen oder Maßnahmen ergreifen bzw. Vorschlagen, um den Verbrauch zu reduzieren.
- Wie stellen Kunden mit dem 24/7 Energiecockpit einen unnötig hohen Stromverbrauch fest?
Arne Wegeleben gibt ein praktisches Beispiel:
Zu den Besonderheiten des Energiemanagementsystems der Stadtwerke Kiel AG gehören die monatlichen Berichte, die individuell für die Kunden zusammenstellt werden. Dazu gehören entsprechend der Vorgaben der EMAS bei Bedarf auch eigene Kennwerte, die speziell für jede Firma ermittelt werden können. Sei es der Energieeinsatz pro Euro Umsatz, die Anzahl von Übernachtungen oder von Pflegeplätzen oder Theaterbesuchern.
Auch für die eigenen Anlagen und Betriebsgebäude erstellen die Stadtwerke Kiel AG selbstverständlich entsprechende Berichte. Denn nur wer den eigenen Energieeinsatz und seine Lastgänge kennt, kann zum Beispiel die Größe einer zu installierenden Photovoltaikanlage optimal auf den eigenen Bedarf ausrichten.
- Wie hilft das Wissen über Energieverbrauch und Lastgang für die Auslegung einer Photovoltaikanlage?
“Wir helfen unseren Kunden anhand ihres tatsächlichen Verbrauchsprofils eine PV-Anlage zu planen, die einen möglichst hohen Eigenverbrauch ermöglicht. Oft werden Anlagen zu groß geplant, der zusätzliche Strom muss ins Netz eingespeist werden. Die vom Netzbetreiber oder (je nach Größe) vom Direktvermarkter an den Betreiber gezahlte Vergütung, ist heutzutage jedoch kein echtes Geschäft mehr.” so Arne Wegeleben.
Als eine weitere Möglichkeit bietet das 24/7 Energiecockpit die Erkenntnisse, die sich durch Erfassung von dezentral erzeugter Energie bieten. Üblicherweise erfolgt bei PV-Anlagen nur die notwendige Messung der Einspeisung in das Netz statt, die für die Abrechnung der Vergütung benötigt wird. Unter Einbeziehung der erzeugten Strommenge kann, neben dem tatsächlichen Bedarf, der Autarkiegrad des Objektes bestimmt werden. Somit kann der Kunde auf einem Blick erkennen, wir unabhängig er vom öffentlichen Netz tatsächlich ist.
Das 24/7 Energiecockpit der Stadtwerke Kiel ist somit ein einfacher Einstieg für KMU in ein EMS. Energiekunde der Stadtwerke Kiel AG muss man dafür selbstverständlich nicht sein.
Seit mehr als 10 Jahren arbeiten wir im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung eng und vertrauensvoll mit Kiona zusammen. Herr Wibowo als verantwortlichen Ansprechpartner der Kiona in Sachen EMS (Energinet – 24/7 Energiecockpit) nahezu ebenso lange. Durch den regelmäßigen Austausch haben wir das Energinet in diesem Jahrzehnt nicht nur an den sich regelmäßig an den sich schnell verändernden deutschen Energiemarkt angepasst, sondern das Produkt Energinet auch an vielen weiteren Stellen weiterentwickelt und mit immer neuen und aktuell geforderten Features erweitert.
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